Frühlingserwachen

„Sie hat auch schon ein Gedicht an mich gemacht, das von Liebe handelt. Sie beherrscht offenbar die Sprache nicht genug, um das Wort zu vermeiden.“

Frühlingserwachen –
Frank Wedekind

Versetzen wir uns in das Zeitalter der Romantik – eine Zeit vor der Elektrizität und der Heizung. Damals müssen die ersten Anzeichen des Frühlings auf alle Sinne eingeprasselt haben: die Blumen beginnen zu blühen, überall zwitschern Vögel, endlich spürt man die warme Sonne auf der Haut, man sieht das Leben nun wieder aus einer anderen Perspektive. So schreibt auch Ludwig Uhland in seinem „Frühlingsglauben“: „Nun armes Herze, sei nicht bang! Nun muss sich alles, alles wenden.“ Ähnlich geht es auch einem Kind in der Entwicklung zum Erwachsenen, oft wird in der Dichtung der Frühling synonym verwendet mit der Pubertät oder junger Liebe.

Bei Goethes „Ganymed“ heißt es:
„Wie im Morgenglanze Du rings mich anglühst,

Frühling, Geliebter!

Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein Herz drängt
 Deiner ewigen Wärme Heilig Gefühl,

Unendliche Schöne!

Daß ich dich fassen möcht’ In diesen Arm!“

Diese an den Frühling adressierten Verse des wunderschönen jungen Ganymeds lassen tiefere Gefühlsregungen vermuten und doch sind sie in die Natur beschreibende Dichtung eingebettet. Derartige implizite Metaphern sind weit verbreitet in der romantischen Dichtung, siehe Schillers „An den Frühling“, bei dem es heißt: „Willkommen schöner Jüngling“

Um der großen Auswahl an romantischen Dichtern und Komponisten, die sich diesem Thema gewidmet haben Einhalt zu gebieten, befassen sich die jungen Künstlerinnen ausschließlich mit drei der bekanntesten und doch sehr verschiedenen Liedkomponisten: Franz Schubert, dem Sänger schlechthin, Johannes Brahms, dem gefühlsbetonten Klangliebhaber und Hugo Wolf, bei dem immer der Text im Vordergrund steht. Er erklingen Lieder wie „Zitronenfalter im April“, „Die Spröde“ und „Die Bekehrte“, „Heimliches Lied“, Frühlingsglaube, „Erstes Liebeslied eines Mädchens“ sowie einige Vertonungen beider Komponisten des selben Gedichts, wie „Im Frühling“ oder „Ganymed“.

Sarah Romberger – Mezzosopran

Yangfan Xu – Klavier

(c) Thomas Stimmel
(c) Thomas Stimmel

(c) Sebastian Palzhoff
(c) Sebastian Palzhoff

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